Nachdem ich zehn Tage lang Antibiotika genommen hatte, machte ich mir einen Termin zur Blutabnahme aus.
Am 16. Juli 2025 war es dann soweit. Die Auswertung sollte etwa zwei Wochen dauern, ein onkologisches Labor benötigt einfach mehr Zeit, da dort zahlreiche spezialisierte Tests durchgeführt werden.
Am 5. August fand schließlich die Befundbesprechung statt.
Die Ärztin erklärte mir, dass es zwei mögliche Ursachen geben könnte: entweder Krebs oder eine Infektion mit der sogenannten „Cat-Scratch-Disease“, auf Deutsch Katzenkratzkrankheit.
Diese Krankheit wird durch Bakterien (meist Bartonella henselae) ausgelöst, die über Katzenkratzer oder -bisse in den Körper gelangen können. Typisch sind geschwollene Lymphknoten, Fieber und manchmal auch Abgeschlagenheit– also Symptome, die leicht mit etwas anderem verwechselt werden können.
Ich musste in dem Moment kurz lachen, weil ich von dieser Krankheit noch nie gehört hatte und mir das Ganze so absurd vorkam.
Um sicherzugehen, was wirklich dahintersteckt, wurde eine Biopsie des Lymphknotens angeordnet.
Dabei entnimmt man ein kleines Stück Gewebe, um unter dem Mikroskop zu sehen, was im Inneren passiert.
Bei mir wurde eine Stanzbiopsie am Hals durchgeführt – mit einer feinen Hohlnadel und unter örtlicher Betäubung. Der Eingriff dauerte nur wenige Minuten, doch innerlich fühlte sich das Ganze viel länger an.
Ich lag ruhig da, aber in meinem Kopf drehten sich tausend Gedanken – was, wenn es wirklich Krebs ist?
Im Labor wurde das Gewebe anschließend untersucht, um herauszufinden, ob sich Krebszellen im Lymphknoten befinden oder nicht.
Zwei Wochen später, am 18. August 2025, bekam ich im Urlaub den Anruf, vor dem ich mich irgendwie schon die ganze Zeit gefürchtet hatte.
Ich hatte mit der Ärztin vereinbart, dass sie mich auch telefonisch informieren darf – und genau so erfuhr ich dann, dass sich mein Verdacht bestätigt hatte: Lymphknoten-Krebs.
In diesem Moment liefen mir einfach die Tränen.
Tief in mir hatte ich immer noch gehofft, dass es vielleicht doch nur diese seltsame Katzenkratzkrankheit gewesen wäre. Aber diese Hoffnung zerplatzte in Sekunden.
Mein etwas schräger Humor und die ehrliche, manchmal verrückte Art meiner Freundinnen sorgten dafür, dass ich – trotz allem – irgendwie positiv gestimmt blieb und meinen Urlaub sogar ein Stück weit genießen konnte.
Natürlich war (und ist) diese Diagnose alles andere als leicht. Aber ich weiß, dass Frust und Traurigkeit mich nicht weiterbringen.
Zusätzlichen Halt gibt mir die Gewissheit, dass diese Art von Krebs – wie in meinem Fall – sehr gute Heilungschancen hat.
Niemand kann vorhersagen, wie der eigene Körper auf die Behandlungen reagiert, doch meine Ärztinnen und Ärzte sind zuversichtlich – und das stärkt auch mich in dem Glauben, dass meine Erkrankung ein Ablaufdatum hat.
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